4. Februar 2013
Welche Schreibweise empfehlen Sie, „das E-Mail“ oder „die E-Mail“?
K. E.
Sehr geehrte Frau E.,
dies betrifft eigentlich keine Rechtschreibfrage, weshalb die SOK keine Empfehlung abgibt.
Dennoch folgender Kommentar:
In der Schweiz ist das E-Mail gebräuchlich, in Deutschland die E-Mail (in Süddeutschland beides). Das gleiche gilt für SMS.
Es handelt sich also um eine schweizerische Besonderheit wie etwa das Kader (statt der Kader), das Tram (statt die Tram), der Radio (statt das Radio), der Final (statt das Finale).
Schweizerische Besonderheiten gibt es vor allem im Vokabular (Beispiele aus der A-Strecke): Absenz, Abwesenheit, allfällig, alsbald, alsdann, Ambiance, Anlehre, ansonst[en], Anstösser, aper, Apéro, Attikawohnung, äufnen, Aufrichte, ausserorts, Ausstand, avisieren. Weitere bekannte Beispiele sind Redaktor (statt Redakteur), Perron (statt Bahnsteig), bei Eindeutschungen Communiqué (statt Kommuniqué oder Kommunikee), beim Binde-s Zugsmitte (statt Zugmitte).
Texte aus der Schweiz unterscheiden sich ausserdem gewöhnlich durch das Fehlen des ß, die Verwendung des Apostrophs statt des Punktes als Tausendertrennzeichen (10’000) sowie von „Guillemets“ statt Gänsefüsschen.
In Texten, die sich ausschliesslich oder weit überwiegend an Schweizer Empfänger richten, ist die Berücksichtigung dieser Besonderheiten angebracht.
Peter Müller, SOK