14. April 2014
In einem Text, den ich zu korrigieren habe, steht der Plural „Seegfrönis“. Meines Wissens haben schweizerdeutsche Wörter auf i keine Plural-Endung.
Auf Wiktionary finde ich nun die Variante: Seegfrörnen.
Was empfehlen Sie?
M. W.
Sehr geehrte Frau W.,
Aus der Mundart sind viele Wörter in die Wörterbücher und Lexika aufgenommen worden, darunter eine ganze Reihe auf -i, z. B. Ätti, Chilbi, Gnagi, Götti, Nuggi, Znüni, Zvieri, noch mehr natürlich Verkleinerungsformen auf -li wie Guetzli, Hörnli, Müesli, Plätzli, Rippli, Rüebli, Säli, Wädli, Weggli, Zeltli.
Bei allen männlichen und sächlichen Wörtern ist die Form des Plurals entsprechend der Usanz im Dialekt gleich wie die des Singulars. Bei weiblichen hingegen wird der Plural auch in der Mundart ausgedrückt (mit verstummtem -n). Der Plural im Schriftdeutschen Seegfrörnen ist deshalb durchaus richtig, wie übrigens auch bei Chilbenen, Schwettinen usw.
Peter Müller, SOK
(Mit herzlichem Dank an Prof. Ruedi Wachter für die Präzisierungen)