Woket auf! Fasnacht ist Sünde!

24. Februar 2024

Woket auf! Fasnacht ist Sünde!
Eine ernste Ermahnung aus der Schweiz
Von Stefan Stirnemann

Über kulturelle Aneignung und Diskriminierung.
Gedanken an und über die Fasnacht in Chur.

«Ich habe ein Kind gesehen, das sich als Giraffe verkleidet hatte. Weiß dieses tückische Geschöpf nicht, dass auch Tiere ihre Rechte haben und eine Würde, die zu wahren ist? Die Giraffe ist ein Wesen eigenen Rechts und nicht etwas, was man sich, husch, am Morgen überzieht und am Abend wegwirft.»

«Wer einen Astronauten nachäfft, ist doppelt im Unrecht: Nachäffend verhält er sich wie ein Affe, verunehrt also dieses edle, uns so nahe Tier, und verballhornt öffentlich Experten, von denen unsere Zukunft auf fernen, klimasicheren Planeten abhängt.»

Ganzen Artikel hier lesen:  Woket auf! Fasnacht ist Sünde!

Das Wort jedesmal im (inneren) Exil

Wie steht es heute um das Wörtchen jedesmal?

Zum Beispiel:

Ich sehe ihn nicht jedes Mal, aber ich begegne ihm oft. Jedesmal greift er von weitem zum Hut und grüßt freundlich (Hugo Ratmich (= Ludwig Köhler) NZZ 24.11.1946, Bl. 2).

Durch die Abschaffung der Zusammenschreibung jedesmal hat uns die Reform 1996 diese subtile, sehr leserfreundliche Unterscheidungsmöglichkeit kurzerhand genommen:
Was nun?

Hier der ganze Artikel
von Rudolf Wachter

 

Ein Wörterbuch für Untertanen

30. September 2020

Duden: Die Deutsche Rechtschreibung. Bibliographisches
Institut. 1294 S., Fr. 41.90

Auf einem glatten See, wenig Wellengang sei in Kauf genommen, ziehen Stehpaddler auf schlanken Brettern ihre Bahnen. Sie wollen alle dasselbe: Bewegung und Freiheit,
Wasser und Landschaft, Sonne und Luft. Es sind viele, und doch gibt es keinen Zusammenstoss, weil alle ihn meiden.
Am Ende des Tages, wenn der Wasserspiegel die Spuren festhalten könnte, sähe ein Adler, darüber fliegend, ein kunstvolles Muster aus breiten Linien und Bögen und feinen Nebenranken. So entwickelt sich die Sprache und mit ihr die Schrift, die Sigmund Freud treffend «die Sprache des Abwesenden» nannte.
Alle Schreiber wollen dasselbe, nämlich verstanden werden, und gemeinsam schaffen sie Muster und bilden Satzformen und Wörter. Der Wörterbuchmacher hat nur zu beobachten und festzuhalten; wenn er Muster verbietet oder befiehlt, greift er unsere Sprache an. Vor 25 Jahren begannen die Reformer der Rechtschreibung ihr Zerstörungswerk, und der Duden setzt es bis heute fort; unter dem Titel der geschlechtergerechten Sprache weitet er es aus …
Hier weiterlesen: Wörterbuch für Untertanen

Von Stefan Stirnemann