Schweizer Fachjournalisten unterstützen SOK-Resolution

16. Juni 2009

In einem Brief vom 16. Juni 2009 an den Generalsekretär der EDK, Hans Ambühl, unterstützt der Verband der Schweizer Fachjournalisten die Resolution der SOK für ein Moratorium in der Rechtschreibfrage.

Die Widersprüche des Regelwerks und der Reformen hätten auch für Fachzeitschriften und Fachjournalisten zu Problemen geführt. Deshalb müssten alle herkömmlichen Schreibweisen ohne Unterschied anerkannt sein, ohne Bevorzugung einer Reform-Schreibweise, schreibt der Verband SFJ.

Unterschrieben ist der Brief vom Präsidenten des Verbands SFJ, Martin Stadelmann.

SOK fordert Rechtschreibmoratorium

4. Juni 2009

Die Schweizer Orthographische Konferenz (SOK) ruft die politisch Verantwortlichen in Bund und Kantonen auf, die Rechtschreibreform am 1. August 2009 in den Schulen nicht notenwirksam werden zu lassen. Am 31. Juli 2009 geht die dreijährige Übergangsfrist, während der die herkömmlichen Schreibungen noch toleriert wurden, zu Ende.

In einer an der Frühlingstagung vom 4. Juni 2009 in Zürich einstimmig gutgeheissenen Resolution fordert die SOK ein Moratorium für Schule und Verwaltung. Das amtliche Regelwerk von 2006 und die Lehrmittel seien widersprüchlich und mit Fehlern behaftet. Alle herkömmlichen Schreibungen müssten wieder anerkannt und auf die Bevorzugung von Reformschreibungen müsse verzichtet werden.

Die Unzufriedenheit mit dem mittlerweile dritten amtlichen Regelwerk sei in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Der Rat für deutsche Rechtschreibung packe die anstehenden Verbesserungen nicht zügig genug an. Zeitungen, Verlage und Verwaltungen gäben sich Hausorthographien mit ganz unterschiedlichen Schreibweisen. 2008 haben die Chefredaktorenkonferenz und der Verband Schweizer Presse beschlossen, sich die Empfehlungen der SOK (www.sok.ch) zu eigen zu machen. Die SOK sei bereit, bei einer Überarbeitung des Regelwerks 2006 für schweizerische Bedürfnisse mitzuwirken.

An der Tagung nahmen neben Sprachwissenschaftern u. a. Chefredaktoren und Chefkorrektoren, Verleger, Lektoren und Schriftsteller, National-, Kantons- und Gemeinderäte, Mitglieder des Rats für deutsche Rechtschreibung sowie Gäste aus Deutschland und Österreich teil.

Prof. Rudolf Wachter (Universitäten Basel und Lausanne) wies in seinem Referat nach, wie die Rechtschreibreform langfristige Entwicklungstendenzen in der Gross-/Klein- und der Zusammen-/Getrenntschreibung mutwillig ignoriert oder sogar umzukehren versucht hat.

Gymnasiallehrer Stirnemann zeigte anhand von Wörterbüchern und Beispielen aus der Literatur, dass den Reformern auch einfachste Sachverhalte entgangen sind. Deswegen steht die neue Rechtschreibung bis heute im Widerspruch zur Sprachwirklichkeit.

In einem Podium unter der Leitung von Kantonsrätin Eva Nietlispach (SG) führte Nationalrätin Kathy Riklin aus, dass ihr 2004 eingereichtes und vom Bundesrat zustimmend beantwortetes Postulat – die Möglichkeit der Bedeutungsdifferenzierung in der Zusammen- und Getrenntschreibung wieder einzuführen – nicht wunschgemäss umgesetzt worden sei. Die Autoren Gisela Widmer und Jürg Amann erzählten von den Schwierigkeiten, die die Variantenflut und die Unsicherheit selbst bei Lektoren und Korrektoren bei der Arbeit mit verschiedenen Verlagen mit sich bringt. Alt Chefredaktor Gottlieb F. Höpli vom St. Galler Tagblatt und Suzann-Viola Renninger von den Schweizer Monatsheften berichteten von den guten Erfahrungen bei der Umstellung ihrer Medien auf die SOK-Rechtschreibung. Peter Müller von der SDA schliesslich kündigte eine Rechtschreibhilfe nach SOK-Empfehlungen für Textverarbeitungsprogramme an.

In der SOK sind Vertreter der Presse, der Literatur und der Sprachwissenschaft vereinigt. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Sprachrichtigkeit und Einheitlichkeit der Rechtschreibung in Presse und Literatur zu fördern.

bereinigte Teilnehmerliste

Meldung SDA (erschien in verschiedenen Zeitungen und Online-Portalen)
Bericht NZZ
Bericht St. Galler Tagblatt
Beitrag Schweizer Radio DRS (Text / Ton 2,1 MB)
Beitrag Radio Central (Ton 4,1 MB)
Bericht Stolz-Verlag
Bericht Walliser Bote

Die SOK hat ihren Webauftritt erneuert

15. Dezember 2008

Rechtzeitig auf das neue Jahr 2009 hin hat die SOK ihren Webauftritt erneuert. Er enthält neu die letzten Empfehlungen der Konferenz: die Gross-/Klein- und Getrennt-/Zusammenschreibung der Tageszeiten (heute abend, am Dienstagmorgen/Dienstag morgen), die Gross-/Kleinschreibung von festen Redewendungen (im dunkeln/Dunkeln tappen), lateinischen Fügungen (Modus vivendi) und Verbindungen mit -mal (jedesmal), Einzelfälle der Gross-/Kleinschreibung (rechtens/Rechtens sein, hungers sterben), die Fragen des Bindestrichs beim Zusammentreffen von Ziffern und Buchstaben (19jährig) sowie des Konjunktivs bei Verben vom Typ schreien (wenn ich schriee). Zu diesen neuen Themen gibt es neue Wörterlisten, die bestehenden wurden stark erweitert.

Eine speziell für die Wörterlisten konzipierte Suchfunktion erleichtert das Auffinden der Wörter. Geänderte Einträge werden in einem Logbuch festgehalten. SOK-Mitglieder können Listen, die weitergehende Informationen enthalten, im bearbeitbaren Excel-Format herunterladen.

Aufgenommen wurden auf der Website zusätzliche Artikel zum Thema Rechtschreibung sowie ein Beratungsteil mit Fragen und Antworten.

Die Basis ist damit gelegt, dass weitere Zeitungen die SOK-Empfehlungen übernehmen können. Um dies zu erleichtern, ist die Arbeitsgruppe der SOK gerne bereit, bei internen Weiterbildungen mitzuhelfen. Sie hat das bei den bisherigen Umstellungen bereits erfolgreich getan und wird nächstes Jahr auch am MAZ Weiterbildungskurse anbieten.

SOK erhöht Sicherheit für Schulen

31. Juli 2008

Dr. h. c. Michael Klett, Vorstandsvorsitzender der Ernst Klett AG: „Es ist keine Frage, dass das Regelwerk des Rates für deutsche Rechtschreibung sehr verbesserungsbedürftig ist. Daher sind die Initiativen der Schweizer Orthographischen Konferenz (SOK) jetzt gerade das Richtige. Der Weg, den sie einschlägt, wird insbesondere den Schulen helfen, mehr Sicherheit im aktuellen Durcheinander zu gewinnen.“ (Juli 2008)

Die Ernst Klett AG vereint an 30 Standorten in 13 Ländern rund 60 Unternehmen und beschäftigt über 2700 Mitarbeiter. In der Klett-Gruppe erscheinen jährlich ca. 3000 Neuerscheinungen. Bekannte Marken der Gruppe sind PONS für Wörterbücher, Klett LernTraining für Lernhilfen, Klett PERTHES für Bücher und Karten zur Geographie und Klett-Cotta. Zur Gruppe gehören auch mehrere Fernschulen und Fernhochschulen.

Die Ernst Klett Verlag GmbH (Stuttgart und Leipzig), eine Tochter der Ernst Klett AG, ist einer der grössten deutschen Schulbuchverlage. Der Verlag bietet Unterrichtsmaterialien und Begleitmaterial für das gesamte Schulwesen an und beschäftigt zur Zeit im Bereich Schule und Bildung etwa 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.